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Freitag, 29. April 2022

Na, was darf´s sein? Eine Nacht auf einem Bahnhof gefällig? - Wünsche wohl geruht zu haben




Na, was darf´s sein? Eine Nacht auf einem Bahnhof gefällig? - Wünsche wohl geruht zu haben


Was hat die Speisekarte des Lebens heute im Angebot? Was darf ich Ihnen denn bringen? Darf ich es mit Eis oder ohne Eis servieren? Ich brauche einen Peter Pan, der mich nach Nimmerland entführt oder noch besser Aladdin, der auf seinem fliegenden Teppich mit mir umherdüst und singt. Haben Sie so etwas im Dauersortiment oder muss man den erst bei Ihnen bestellen? Nee, diese Modelle sind dermaßen beliebt, dass es über Jahrhunderte hinweg ausverkauft sind, können wir auch leider nicht mehr nachbestellen. Darf´s was anderes sein, vielleicht eine Klette von Kerl, der Ihnen einfach nicht mehr von der Fleppe geht oder einer der Sie gleich zu sich nachhause zum Übernachten einlädt ohne großartige Umschweife, frei nach dem Motto "Warum Zeit verlieren? Hey, man lebt schließlich nur einmal"? Nee danke, wir sind schon bedient.


Mirabella war mit ihrer Schwester im Urlaub. Am Tag ihrer Rückfahrt waren sie von morgens bis abends auf Zack, weil sie das Hotelzimmer nur bis dato gebucht hatten und ihren letzten Ferientag ausgiebig genießen und fröhlich und vollgeprobbt ausklingen lassen wollten, Shopping bis zum Abwinken, Eis und Pizza essen, das volle Programm war angesagt.

Abends waren sie dann natürlich dementsprechend groggy und wollten nichts weiter, als in ihren Zug steigen und nachhause fahren. Doch erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt. Sie standen auf dem Bahnsteig und wunderten sich, dass ihr Zug noch nicht eingetroffen war. Eigentlich sollte hier ihr Zug stehen, aber die Anzeige vermittelte den Eindruck, es sei ein anderer. Lange Rede, kurzer Sinn, sie ließen den Zug davon sausen und hatten somit den schwarzen Peter gezogen, weil einzig die Anzeige defekt, jedoch der Zug der richtige gewesen war, was sie erfuhren, als sie mit dem Bahnhofspersonal sprachen. Sie blickten sich ratlos an und stellten sich schon einmal mental darauf ein, die Nacht auf dem Bahnhof und der Straße verbringen zu müssen, weil der Bahnhof leider nicht durchgängig geöffnet hatte. Sie blieben so lange wie es möglich war auf dem Bahnhof und  liefen dann direkt vor einem Polizeipräsidium auf und ab. Dort fühlten sie sich einigermaßen sicher, aber hatten plötzlich einen Typen an der Backe zu kleben, der sie vollquatschte und ihnen bei ihrem Schlendergang Gesellschaft leistete. Dabei hatten sie doch jetzt wohl ganz andere Sorgen. Irgendwann wurde es ihm schließlich zu langweilig, weil sie eben nicht die besten Gesprächspartner, auf Grund der Vorkommnisse, gewesen waren.

Ich weiß gar nicht mehr, weshalb sie auch noch zu einem anderen Bahnhof mit der U - Bahn weiter fuhren, wahrscheinlich, weil von dort ursprünglich noch ein Zug abfahren sollte. Es waren zum Glück noch vereinzelt Leute unterwegs. Allerdings waren die Toiletten verschlossen. So mussten sie noch länger, mit ihren gewaltig drückenden Blasen, ausharren. In solchen Momenten wünscht man sich für einen kurzen Augenblick ein Junge zu sein. Doch der hätte sich mit Sicherheit bei dieser klirrenden Kälte auch etwas weggeholt. Aber zumindest wären ihnen dann diese Anmachversuche erspart geblieben. Dort auf dem U - Bahnsteig, bzw. auf einer Bank, schummerte Mirabella dann einfach kurz ein, legte sich auf ihre Taschen und fing an ein wenig zu schnarchen, weil sie sich ein bisschen erkältet hatte und fix und foxi war. Ja, so ein Schnarchkonzert ist schon eine feine Sache. Sie hätten Eintrittsgeld verlangen sollen. Vielleicht wäre es ratsam gewesen, wenn ihr Schwesterherz noch mit einem Liedchen eingestimmt hätte. Womöglich hätte dann doch noch ein Aladdin ihre Rufe vernommen und sie auf seinem fliegenden Teppich nachhause kutschiert. Hach, wie traumhaft schön wäre das gewesen. Aber sie wären wohl eingenickt und hätten die Reise überhaupt nicht genießen können.

Oh nein, sie trauen zum Glück den Menschen nicht auch nur einen Millimeter über den Weg. Wieder am Hauptbahnhof angekommen, wartete bereits die nächste Klette auf sie, eine schlimmer als die andere, vom Regen in die Traufe, kann man da nur sagen. Sie hätten einfach das, durchaus verlockende, Angebot von dem Typen, der sie jetzt belagerte und belästigte, annehmen können. Er lud sie zu sich nachhause ein, damit sie ein warmes Bett für die Nacht haben, ach Gottchen. Er versprach ihnen sogar die Tür abzuschließen. Ja, ja, das Ende solcher Lieder kennt man ja zur Genüge. Soll ich dir mal meine Briefmarkensammlung zeigen? Na, wer´s glaubt wird selig, ja, ja und im Himmel ist Jahrmarkt. Dann wäre er niemals derart aufdringlich gewesen, wenn er ihnen nur hätte helfen wollen. Und selbst wenn, man darf auf solche scheinbar liebreizenden, fragwürdigen Angebote nicht eingehen, unter keinen Umständen. Mein lieber Schwan, das wäre selten dämlich gewesen, wenn sie darauf tatsächlich angesprungen wären. Himmel, ging der ihnen vielleicht auf den Zeiger. Mirabella spielte das schon alles in ihrem Köpfchen durch, weil sie so hundemüde war, dass ihr bei seinem Gesäusel die Augen zu fielen "Hach ein kuscheliges Bettchen, wie traumhaft wäre das jetzt? Aber nein, nein und nochmals nein, das kommt überhaupt nicht in die Tüte", sagte sie zu sich. Ihre Schwester schimpfte mit ihr, weil ihr eben ständig die Augen zu fielen. Sie hatte durchaus Recht, aber Mirabella hatte dem rein gar nichts entgegen zu setzen. Schließlich blieb ihnen keine andere Wahl als sich an eine kältere, zügigere Stelle des Bahnhofs zu begeben, damit sie den endlich los waren. Der war eine Klette sondergleichen, wie sie im Buche steht. Sie hätten ein Lösungsmittel benötigt, um den Klebstoff zu entfernen.

Es war bereits schon wieder hell. Die Sonne schenkte ihnen leider nicht ihr zauberhaftes Lächeln und so war es noch immer ziemlich frisch. Aber das schlimmste, in Form dieser schrecklichen Nacht, hatten sie unbeschadet überstanden. Beim Ticketkauf trafen sie auf zwei Mädchen, die sie darum baten mit ihnen mitfahren zu dürfen. Da das kein Problem für sie dar stellte und ohnehin mehrere Leute mit diesem Ticket fahren konnten, war das geritzt. Nachteil dieser Fahrkarte war allerdings, dass man ständig umsteigen musste und natürlich keinen Sitzplatz hatte, außer wenn der Zug nicht besonders voll war. Sie verstanden sich bombig, quasselten, lachten viel und zum Abschied gab Mirabellas Schwester ihnen ihre Telefonnummer. Doch wie das so ist, es fand dann mal wieder das berühmte "Aus den Augen aus dem Sinn" seinen Einsatz. Schade, aber so sind die meisten Menschen nun einmal, wobei Ausnahmen natürlich die Regel bestätigen.





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Well, what would you like? Would you like a night at a train station ? - Wish you well rested


What does life's menu offer today? What can I bring you? Can I serve it with ice or without ice? I need a Peter Pan to whisk me away to Neverland, or even better, Aladdin to fly around and sing with me on his magic carpet. Do you have something like that in the permanent range or do you have to order it from you first? No, these models are so popular that they have been sold out for centuries, and unfortunately we can no longer reorder them. Can it be something else, maybe a guy who just can't get off your feet or someone who invites you straight to his home to spend the night without much ado, according to the motto "Why waste time? Hey, you're alive after all only once"? No thanks, we're already served.


Mirabella was on vacation with her sister. On the day of their return, they were on their toes from morning to night because they had only booked the hotel room up to that point and wanted to enjoy their last day of vacation to the full and end it happily and rehearsed, shopping till you drop, eating ice cream and pizza, the full program was on hip, trendy, popular.

In the evening, of course, they were groggy and wanted nothing more than to get on their train and go home. But first of all it always turns out differently and secondly than you think. They stood on the platform and wondered why their train hadn't arrived yet. Her train was supposed to be here, but the advertisement gave the impression that it was a different one. Long story short, they let the train fly away and thus had the buck, because only the display was defective, but the train was the right one, which they found out when they spoke to the station staff. They looked at each other helplessly and mentally prepared themselves to have to spend the night at the train station and on the street because the train station was unfortunately not open all the time. They stayed at the station as long as possible and then walked back and forth right in front of a police headquarters. They felt reasonably safe there, but suddenly they had a guy glued to their cheeks who chattered at them and kept them company on their stroll. They probably had other concerns now. Eventually he got bored because they weren't the best conversationalists because of what had happened.

I can't even remember why they took the subway to another station, probably because a train was originally supposed to leave from there. Luckily there were still a few people on the road. However, the toilets were locked. So they had to endure even longer with their powerful, oppressive blisters. In such moments one wishes for a brief moment to be a boy. But he would certainly have gotten something away in this freezing cold. But at least they would have been spared these pick-up attempts. There on the subway platform, or on a bench, Mirabella simply dozed off, lay down on her bags and began to snore a little because she had caught a little cold and was fast and furious. Yes, such a snoring concert is a fine thing. They should have charged an entrance fee. Perhaps it would have been advisable if her sister's heart had joined in with a little song. Perhaps an Aladdin would have heard their calls and driven them home on his magic carpet. Oh, how wonderful that would have been. But they would have nodded off and wouldn't have been able to enjoy the trip at all.

Oh no, luckily they don't trust people even a millimeter. Arrived back at the main station, the next burr was already waiting for them, one worse than the other, from bad to worse, one can only say. They could have just accepted the quite tempting offer from the guy who was now besieging and harassing them. He invited them over to his house so they'd have a warm bed for the night, oh god. He even promised them to lock the door. Yes, yes, the end of such songs is well known. Would you like me to show you my stamp collection? Well, whoever believes it will be happy, yes, yes, and there is a fair in heaven. Then he would never have been so pushy if he only wanted to help them. And even if, one may look at such apparently lovely, Do not accept questionable offers, under any circumstances. My dear swan, that would rarely have been stupid if they had actually jumped on it. Heavens, maybe he was ticking them off. Mirabella was already playing through all of this in her head because she was so tired that her eyes closed when he snarled "Hach a cozy bed, how wonderful would that be now? But no, no and no again, that doesn't come into it at all the bag," she said to herself. Her sister scolded her because her eyes kept closing. She was absolutely right, but Mirabella had absolutely nothing to oppose. Eventually, they had no choice but to head to a colder, quicker part of the station so they could get rid of it. He was a burr like no other as it is in the book. You would have needed a solvent to remove the glue.

It was already light again. Unfortunately, the sun didn't give them its magical smile and so it was still quite fresh. But the worst, in the form of that terrible night, they had survived unscathed. When buying tickets, they met two girls who asked if they could ride with them. Since that was not a problem for them and several people could travel with this ticket anyway, it was scratched. The disadvantage of this ticket, however, was that you had to change trains all the time and of course you didn't have a seat unless the train was not particularly full. They got along great, chatted, laughed a lot and when they left, Mirabella's sister gave them her phone number.  But as it is, the famous "Out of sight, out of mind" was used again. It's a shame, but that's how most people are, although exceptions naturally prove the rule.





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