Die Frage nach der Lieblingsfarbe und spüren, dass man anders ist

Die Frage nach der  Lieblingsfarbe und spüren, dass man anders ist

Wenn man sich nicht festlegen möchte, dann sollte man es auch nicht tun. Mirabella wurde von ehemaligen Mitschülern gebeten, in ihr Poesiealbum zu schreiben, u.a. stand die Frage nach ihrer Lieblingsfarbe im Raum. Sie schrieb "blau" hinein, nur weil die meisten das angaben und sie unbedingt dazu gehören wollte, auf Biegen und Brechen. Jedoch fühlte sich das für sie nicht richtig an, denn sie liebt bunte Farben und deren zauberhaftes Zusammenspiel. Sie ist bunt, wie ihre Fingernägel, Klamotten, ihr Musik- und Filmgeschmack. Einfach alles an ihr ist bunt, wie die farbenprächtigste Blumenwiese, die man sich vorstellen kann. Tagtäglich reckt ein neues Blümchen sein Köpfchen gen Himmel und nur so fühlt sie sich wohl. Eine einzige Farbe könnte unmöglich in der Lage sein, all das was ihr lieb und teuer ist, in sich zu vereinen. Sie möchte in keine Schublade gestopft werden. Darin würde sie ersticken.

Mirabella ist das Gefühl leider nicht fremd, bereits im Vorhinein zu Beginn einer neuen Schulklassenzusammenführung die Gewissheit zu haben, keine Chance zu bekommen jemals dazu zu gehören. Als sie in eine neue Schulklasse kam, in der sich größtenteils noch niemand kannte, unterbreitete sie ihren neuen Mitschülerinnen den Vorschlag gemeinsam ins Kino zu gehen, um sich besser kennen zu lernen. Der Vorschlag wurde zwar dankend angenommen, jedoch wurde ausschließlich ihr der tatsächliche Termin erst am betreffenden Tage mitgeteilt. Der Kinobesuch war direkt nach dem Unterricht geplant, sodass sie keine Möglichkeit hatte es zu organisieren, weder ihrer Mama Bescheid zu geben, noch das nötige Kleingeld für die Kinokarte in die Schule mitzubringen. Niemand war bereit ihr ein Handy für einen kurzen Anruf bei ihrer Mama zu borgen, noch ihr das Geld für den Kinobesuch zu leihen. So trottete sie also nach Schulschluss, wie gehabt, nach hause, weil sie ausgeschlossen wurde. Das Nenn ich doch mal einen lustigen, vielversprechenden Schulanfang.

Wieso möchte man eigentlich unbedingt dazu gehören? Ist anders zu sein so schlecht oder falsch?

Bei ihren Klassenkameraden war es in Sachen Spaß leider auch nicht weit hergeholt. Während die Parallelklassen ausgelassen Fasching feierten, wählten sie ungelogen, bis auf eine weitere Ausnahme nämlich Mirabellas Freundin, "Unterricht", weil sie sich nicht verkleiden und lieber einen Disco-Tag haben wollten. Dies stand allerdings laut ihrer Lehrerin nicht zur Debatte und so fiel ihr geliebtes Faschingsfest buchstäblich ins Wasser. Sie kann ja für nahezu alles Verständnis aufbringen, aber, dass jemand lieber "Unterricht" wählt, anstelle eines spaßigen, bunten Festes, liegt außerhalb ihres Vorstellungsvermögens. Ja, ist denn das die Möglichkeit?

Es wäre schrecklich langweilig, wäre die Welt nur in einer einzigen Farbe gehalten. Nur die zahlreichen Farbtöne ergeben ein Ganzes. Genauso wenig kann man ein Lied mit einer einzigen Note und einem Wort schreiben, ein Gericht mit nur einer Zutat kochen oder Romeo & Julia mit nur einem Schauspieler spielen, was durchaus amüsant wäre, keine Frage. Einzig das Zusammenspiel ist entscheidend, wie bei einem Sinfonieorchester. Jeder Mensch ist besonders, ein Einzelkunstwerk. Aber nur gemeinsam ergeben wir das farbenprächtigste, atemberaubendste Gemälde, das man sich vorstellen kann.

Manchmal trägt Mirabella auch etwas einfarbiges. Aber ihre Seele ist und bleibt immer bunt. Sicherlich ist die Frage nach der Lieblingsfarbe augenscheinlich eine banale, belanglose Sache. Jedoch war das der erste Schritt in eine vollkommen falsche Richtung. Denn wenn man damit anfängt anderen nach dem Mund zu reden und sich selbst zu unterdrücken, zerstört man sich letztendlich. Nur nicht auffallen, in der Masse untergehen, stets mit dem Strom schwimmen, niemals gegen ihn, das ist grundsätzlich der falsche Weg, wenn man anders fühlt und schlimmstenfalls kann es den Anfang vom Ende bedeuten, wenn man nicht rechtzeitig die Kurve kriegt oder besser komplett aus dem brausenden Zug an der nächstbesten Haltestelle aussteigt und in seinem Herzen aufleben lässt "Es gibt immer ein Licht, das dich leitet. Jeden Tag geht die Sonne für uns auf" (Zitat aus "Soy Luna")

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Ask for   your favorite color and feel that you are different

If you don't want to commit yourself, then you shouldn't. Mirabella was asked by former classmates to write in her poetry album, including the question of her favorite color. She wrote "blue" in it, just because most of them said so and she really wanted to belong, make or break. However, that didn't feel right to her because she loves bright colors and theirs magical interaction. She's colorful, like her fingernails, clothes, taste in music and movies. Everything about her is colourful, like the most colorful flower meadow imaginable. Every day a new flower stretches its head towards the sky and that's the only way she feels good. A single color could not possibly encapsulate all that is dear to her. She doesn't want to be pigeonholed. She would suffocate in it.

Unfortunately, Mirabella is not unfamiliar with the feeling of knowing in advance, at the beginning of a new school class reunion, that she will never get a chance to belong. When she started a new class in which mostly nobody knew each other, she suggested to her new classmates that they go to the cinema together to get to know each other better. The suggestion was accepted with thanks, but only she was informed of the actual date on the day in question. Going to the cinema was planned right after class, so she had no way of organizing it, neither telling her mum nor bringing the small change to school for the cinema ticket. No one was willing to lend her a cell phone for a quick call to her mom, nor to lend her the money to go to the cinema. So after school, as usual, she trotted home because she was expelled. That's what I call a fun, promising start to school.

Why do you really want to be part of it? Is being different so bad or wrong?

Unfortunately, it wasn't far-fetched when it came to having fun with her classmates either. While the parallel classes were celebrating carnival, they honestly chose, with one further exception, namely Mirabella's friend, "lessons" because they didn't want to dress up and would rather have a disco day. However, according to her teacher, this was not up for debate and so her beloved carnival celebration literally fell through. She can sympathize with almost anything, but that someone would rather choose "lessons" than a fun, colorful party is beyond her imagination. Yes, is that a possibility?

It would be terribly boring if the world were just one color. Only the numerous color tones result in a whole. Neither can you write a song with a single note and a word, cook a dish with just one ingredient, or play Romeo & Juliet with just one actor, which would be quite amusing, no question. Only the interaction is decisive, like in a symphony orchestra. Every person is special, an individual work of art. But only together can we create the most colourful, breathtaking painting imaginable.

Sometimes Mirabella also wears something monochrome. But her soul is and always will be colourful. Certainly, the question of favorite color is apparently a banal, irrelevant thing. However, that was the first step in a completely wrong direction. Because when you start talking after others and suppressing yourself, you end up destroying yourself. Just don't stand out, get lost in the crowd, always swim with the current, never against it, that's basically the wrong way to go if you feel differently and in the worst case it can mean the beginning of the end if you don't get the curve in time or better completely gets off the roaring train at the next best stop and lets it come alive in his heart "There is always a light that guides you. Every day the sun rises for us"

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#FeelThatOneIsDifferent

#TheFeelingOfBeingDifferentAndNotBelonging

#InsteadOfCarnivalFestivalDearLessons?

#LessonsCarnivalPartyPreferred?